Das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP)

24.04.2023 | NO

Der Traum vom Jahr in den USA

Einmal so leben wie die Schüler in den Serien – auf eine amerikanische High School gehen, in einem gelben Schulbus fahren, einen Prom erleben. Das wär’s. Film, Musik und Fernsehen haben uns den amerikanischen Lifestyle schon seit unserer Kindheit näher gebracht und bei vielen eine USA-Neugierde geweckt, die den Traum mit sich zieht, einmal hinzureisen und es selbst zu erleben. Eine Reise und einen Aufenthalt in den USA zahlt man allerdings nicht mal eben so von seinem Taschengeld – wie also das Ganze finanzieren?

Manchmal gibt es organisationsabhängige Teil- oder Vollstipendien für Schüler:innen, die sich für einen Schüleraustausch in die USA interessieren. Ein organisationsunabhängiges Stipendium möchten wir euch in diesem Artikel vorstellen: das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) oder, in den USA: Congress Bundestag Youth Exchange.

Was ist das PPP?

Das PPP ist ein Stipendienprogramm des Deutschen Bundestags in Kooperation mit dem US-Kongress für Schüler:innen und junge Berufstätige in Deutschland und den USA. Seit 1983, dem 300. Jahrestag der ersten deutschen Einwanderung nach Amerika, ermöglicht das Programm jedes Jahr jungen Deutschen, als Junior-Botschafter:innen in die USA zu reisen und dort ein Jahr lang zu leben – und andersherum jungen Amerikaner:innen, das Programm in Deutschland zu absolvieren. In dieser Zeit tragen sie die Verantwortung, an ihren Schulen, Praktikumsplätzen, in ihren Gastfamilien und ihren alltäglichen Kontakten als Botschafter:innen und Kulturvermittler:innen das kulturelle, politische und gesellschaftliche Leben in Deutschland zu repräsentieren.

Ziel und Ablauf

Ziel des Programms ist es, Beziehungen zwischen jungen Deutschen und US-Amerikaner:innen zu knüpfen und ein Netzwerk aufzubauen, für Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Ländern zu sensibilisieren, ein gemeinsames Wertesystem zu verankern und dadurch zu einer guten Verständigung zwischen jungen Deutschen und Amerikaner:innen beizutragen. Die Stipendiat:innen leben während dieser Zeit in der Regel in einer Gastfamilie und besuchen je nach Programm und Lebenssituation entweder eine High School oder absolvieren ein Praktikum in einem amerikanischen Betrieb, begleitet von Unterricht an einem Community College oder Ähnlichem. Außerdem wird während des Aufenthalts von den Teilnehmer:innen erwartet, sich insgesamt 40 Stunden ehrenamtlich in der örtlichen Gemeinschaft zu engagieren und einzubringen. Dabei werden die Teilnehmer:innen von Bundestagsabgeordneten und in den USA zusätzlich von Abgeordneten des US-Kongresses betreut, die als ihre Paten direkte Ansprechpartner:innen sind, und nehmen in diesem Rahmen auch an politischen Veranstaltungen teil.

Programmkosten

Das Stipendium deckt Reise- und Programmkosten wie Flug und Studiengebühren, Unterbringung in der Gastfamilie oder in Ausnahmefällen auch einem Studierendenwohnheim, Unfall- und Reisekrankenversicherung, TOEFL-Sprachtest, Vor- und Nachbereitungs- sowie programmbegleitende Seminare und das Visum.

Also: Machen oder nicht machen?

Natürlich liegt es nahe, sich zu bewerben, allein schon um bei den Kosten entlastet zu werden – das wäre jedoch ein trauriges Fazit aus einer so tollen Gelegenheit. Denn neben den Vorteilen, die ein Schüleraustausch klassisch mit sich bringt – Sprachkenntnisse, Auslandserfahrungen, interkulturelle Kompetenz, persönliche Kontakte und vieles mehr – ist das gesamte Programm eine ideale Begleitung für den Auslandsaufenthalt: Vor- und Nachbereitung, begleitende Seminare und eine Einbindung in die örtliche Gemeinschaft. Auch die Verantwortung, als Juniorbotschafter:in zu agieren, erlaubt es, ein ganz besonderes Bewusstsein von der eigenen politischen Verantwortung sowie die Fähigkeit zu entwickeln, politische und kulturelle Themen zu vermitteln. Sich selbst als lebendige:n Vermittler:in der eigenen Kultur zu verstehen, schärft die Wahrnehmung und macht einen nicht nur mit der Kultur, die man besucht, sondern auch mit der eigenen, enger vertraut.

Bewerbung

Wer für sich nun entschieden hat, den Schritt zu wagen und sich zu bewerben, kann dies ab dem 2. Mai 2023 bis September angehen.Weitere Infos zu Programm und Bewerbungsprozess findet Ihr auf: https://www.bundestag.de/ppp

Highschooljahr USA