Das Schulsystem in den USA

Wer in den USA zur Schule geht, wird nicht nur auf ein ungewohntes sprachliches Umfeld und fremde Mitschüler und Lehrer treffen. Auch das Schulsystem selbst unterscheidet sich zum Teil erheblich vom deutschen Modell. Es gibt allerdings auch einige Gemeinsamkeiten. Zur Vorbereitung gehen wir im Folgenden auf diese Charakteristika ein:

Vorab: Sowohl in den USA als auch (mittlerweile) in den meisten deutschen Bundesländern erwerben die Schüler nach 12 Schuljahren die Berechtigung zu studieren. In Deutschland das Abitur, in den USA das “High School Diploma”.

Gemeinsamkeiten

  • Zwei Halbjahre: Während zahlreiche US-Colleges das Jahr in Trimester einteilen, hat das Schuljahr an High Schools zwei Halbjahre (engl: “Semesters”).  Allerdings liegen zwischen Ende des Schuljahres (Mitte Mai / Ende Juni) und Beginn des neuen Schuljahres (Ende August / Anfang September) deutlich längere Sommerferien als hierzulande.
  • Unterrichtszeiten: Der US-amerikanische Schultag dauert von 8 bis 14 Uhr, teilweise bis 15 Uhr. Seit Einführung der Schulzeitverkürzung in Deutschland sind die Schultage also ähnlich lang, wie an deutschen Schulen.
  • Kurssystem: Wer in Deutschland das Abitur anstrebt, besucht in der Regel die gymnasiale Oberstufe (Sekundarstufe II). Dort werden Schüler nicht mehr in Klassenverbänden, sondern im Kurssystem unterrichtet.
    Das gleiche gilt für die USA. “Juniors” (11. Klasse) und “Seniors” (12. Klasse) an den High Schools belegen Pflichtveranstaltungen (z.B. Mathematik, englische Sprache und Literatur, amerikanische Geschichte, eine Naturwissenschaft). Darüber hinaus wählen sie aus einer Reihe von Wahlfächern.

Unterschiede

  • Schulform: Amerikanische High Schools sind Gesamtschulen, die von allen Schülern des Einzugsgebietes besucht werden. Über die Kurswahl haben Schüler die Möglichkeit, das Niveau und die Lerninhalte zu bestimmen. So gibt es Kurse für lernschwächere Schüler genauso wie Kurse, die bereits aufs Studium vorbereiten. Auch über die Auswahl der Wahlfächer kann man es sich leicht oder schwer machen, Kurse belegen die mit viel oder wenig Aufwand und Lernen verbunden sind.
  • Dress Code: An den US-High Schools herrscht keine so rigide Kleiderordnung vor wie beispielsweise in Großbritannien. Es gibt also keine offizielle Schuluniform. Dennoch sollten sich deutsche Schüler vorab über das Thema “Dress Code” an ihrer zukünftigen Gastschule informieren. Viele Schulleitungen haben nämlich sehr genaue Vorstellungen davon, welche Art von Kleidung, Schmuck und Make-Up akzeptabel ist – und welche nicht.
  • Nachmittagsaktivitäten: Nach Ende des Unterrichts treffen sich die Schüler in als “Clubs” oder “Societies” bezeichneten Gruppen, um zum Beispiel an der Schülerzeitung mitzuarbeiten, Theater zu spielen oder in Debattier-Clubs gegeneinander anzutreten. Diese von der Schule initiierten Arbeitsgemeinschaften entsprechen im Wesentlichen den deutschen AGs, haben jedoch einen höheren Stellenwert im schulischen Leben als hierzulande. Sport steht zudem auf dem Programm fast aller Schüler.
  • “School Spirit”: Bildung in den USA – ohne Sport undenkbar. Die alljährlichen Final-Spiele der College-Teams sind mediale Großereignisse, mit Spitzen-Einschaltquoten und einem Werbe-Budget in Millionenhöhe. Nun sind zwar die Matches der High School Teams im Allgemeinen nicht so kommerziell ausgerichtet. Deswegen herrscht jedoch an den Schulen am Abend oder am Wochenende nicht weniger Aufregung: Wenn selbst das unsportlichste Schachclub-Mitglied in Schulfarben gekleidet auf den Rängen des Sportplatzes sitzt, um die eigene Schulmannschaft anzufeuern –  nennt man das in den USA “School Spirit”.

In den USA zur Schule zu gehen bedeutet also nicht, ein paar Pflichtstunden abzusitzen, in denen man sich bloßes Wissen aneignet. Vielmehr geht es darum, Unterricht und Freizeit an der Schule gemeinsam mit anderen zu verbringen und im besten Fall auch noch Spaß dabei zu haben. Ein High School-Programm in den USA macht’s möglich.Wer in den USA zur Schule geht, wird nicht nur auf ein ungewohntes sprachliches Umfeld und fremde Mitschüler und Lehrer treffen. Auch das Schulsystem selbst unterscheidet sich zum Teil erheblich vom deutschen Modell. Es gibt allerdings auch einige Gemeinsamkeiten. 


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